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Heute: Gump Automobiles, Crissier (VD)

Wir behaupten jetzt hier an dieser Stelle, dass es in der heutigen Zeit schon sehr, sehr viel Mut, Selbstvertrauen und Entschlossenheit braucht, um sich selbständig zu machen und alles in die Neueröffnung eines eigenen Betriebes zu investieren. Als junger Mensch sowieso. Und erst recht in eine Carrosseriefirma. Aber genau das hat Elsed Adzemi, bald 32-jährig und Vater von zwei Buben (3, 6), getan. Und am 1. Mai 2021 – als ehemaliger Angestellter der AMAG Lausanne – am «Chemin de la Colice» in Crissier eine bestehende Carrosseriewerkstatt übernommen und diese zum eigenen Autohaus umgebaut.

Heute ist der Automobildiagnostiker – er machte zuvor anschliessend an die Mechanikerlehre auch noch den Abschluss zum Mechatroniker und ist von der AMAG als «Master VAG-Techniker und Hochspannungstechniker» zertifiziert – alleiniger Eigentümer und verantwortlicher Geschäftsführer des Betriebes. Und hat zusammen mit seinen drei Angestellten nur eines im Sinn: Eine Top-Arbeit abzuliefern, alle Termine einzuhalten und qualitativ zu den Besten zu gehören. Oder wie er als Chef es ausdrücken würde: «Die Zufriedenheit der Kunden ist das Zentrum unseres Geschäftes.»

Um das zu erreichen, wird im Betrieb die Aus- und Weiterbildung nicht nur gefordert, sondern auch gefördert. «Wir arbeiten in einem Bereich, der sich ständig weiterentwickelt – hinsichtlich Technologie, Ausrüstung und moderner Werkzeuge oder auch in der Art der Reparaturen. Das ändert sich von Monat zu Monat, und wir müssen alles dafür tun, um von diesem Fortschritt nicht überrollt zu werden», sagt Elsed Adzemi. Und wo ortet er die Dringlichkeit von Schulungen? «Natürlich überall. Aber in der Hauptsache in der Werkstatt, das ist für mich am wichtigsten», hält er fest. Gleichzeitig wird die Gump-Truppe im Bereich Elektrofahrzeuge geschult.

Zu sagen, es handle sich um einen «Generalisten» bei der Firma «Gump Automobiles» – der Name soll übrigens an die 1994 erschienene Tragikomödie «Forrest Gump» mit Tom Hanks und Robin Wright erinnern, – ist überhaupt nicht weit hergeholt. Denn es gibt dort ein Tuningstudio, es werden Achsvermessungen und Elektronikarbeiten durchgeführt, und natürlich Carrosseriereparaturen und Lackierarbeiten erledigt. In erster Linie an Personen- und Wohnwagen, Wohnmobilen, Lastwagen, Motorrädern und auch Baumaschinen. Sogar Fensterläden werden ab und zu in einen Neuzustand verwandelt.

«Wir bemühen uns, immer eine Lösung zu finden – auch wenn das im einen oder anderen Fall bedeutet, mit vertrauenswürdigen Partnern zusammenzuarbeiten», sagt dazu Elsed Adzemi. Klar, dass ihm dabei sowohl eine Führungs- als auch die praktische Hauptrolle zuteil wird: Der Chef empfängt Kunden persönlich, er kümmert sich um die Verwaltung, macht Termine, telefoniert, bestellt Teile und legt, wenn nötig, in der mechanischen Abteilung selbst Hand an. Gibts bei diesem dick gebundenen Anforderungskatalog überhaupt noch Freizeit? «Nicht sehr viel», sagt der begeisterte Skifahrer. «Aber wenn ich sie habe, verbringe ich sie am liebsten mit der Familie, auf der Enduro-Maschine, mit Velofahren und Fussball spielen oder auf dem Genfer See». Dort heisst das Hobby übrigens Sky-Ski, eine Art Wasserskifahren im Sitzen.

Auf die Mitgliedschaft in «Certified First Switzerland», die dank PPG-Berater Marco Davide zustande kam, ist der junge Firmenchef besonders gespannt. Begleitet allerdings von einer Freude, die auch mit ein paar Erwartungen verknüpft ist. «Ich gehe davon aus, dass im Netzwerk alles so bleibt, wie es vorgestellt wurde. Nichts sollte nachträglich verändert werden. CFS muss seinen Wert, seine Exklusivität behalten», lautet die etwas unverbindliche Antwort. Also fragen wir nach. Und bekommen den Ball unverblümt zurück: «Es sollte nicht der Erstbeste mitmachen dürfen, nur um den Mitgliederstamm zu erweitern. Sieht ein Kunde ein Unternehmen mit diesem Label und dieser Zertifizierung, muss er sofort wissen, dass er es mit Profis zu tun hat. Und nicht mit einem Zirkel, in dem jeder mitmachen darf, der dafür bezahlt.» Ein klares Statement.