Heute: Auto Schlegel AG, Wittenbach (SG)
Das eine tun und das andere nicht lassen. Mit dieser Formel ist die Auto Schlegel AG, ursprünglich im Jahre 1977 von Hans Schlegel als Autoverwertung in St. Gallen gegründet, «gross» beziehungsweise erfolgreich geworden. In erster Linie deshalb, weil in den darauffolgenden Jahren im Zuge der umfangreichen Diversifizierung zwei weitere Standorte in Wittenbach sowie einige neue «Abteilungen» und Dienstleistungen dazugekommen sind. Dies waren, um genau zu sein, die Bereiche Autotransport, Pannendienst, Unfall-Bergungsdienst, die Autoverwertung mit Recycling, der Verkauf von gebrauchten Ersatzteilen, eine Garage, Autoverkauf sowie eine kompetente Carrosserie- und Lackierabteilung.
Bevor wir uns näher mit den beiden letztgenannten Sparten sowie der Mitgliedschaft bei CFS beschäftigen, blenden wir noch kurz auf die Firmengeschichte zurück – und darauf, was nach dem Start in St. Gallen so alles geschehen war. Es ist beinahe dreissig Jahre her, da übernahmen Dionisio Cicchiello und sein Partner Vincenzo Melaragno die Autoverwertung von Hans Schlegels Söhnen, bauten den Betrieb in der Folge um und lenkten ihn wie oben erwähnt auf die Erfolgsstrasse. 2020 gingen Dionisio Cicchiellos Anteile (50%) an seinen Sohn Patrick über, der 2006 ins Unternehmen eingestiegen war und heute als Geschäftsführer tätig ist.
Und dies nicht nur mit grossem Erfolg (2017 waren zehn, heute sind dreissig Mitarbeiter beschäftigt), sondern auch mit einem riesigen geschnürten Rucksack an Weiterbildungen: Ursprünglich gelernter Automobilfachmann, absolvierte der heute erst 36 Jahre junge Unternehmer im Betrieb die Weiterbildung zum Mechatroniker, direkt danach folgte diejenige zum Automobildiagnostiker. 2017 schloss Patrick Cicchiello, nach drei Jahren Betriebswirtschafts-Studium, die «BWL HF» ab – und ist heute intern in der Hauptsache als Manager und Verkäufer tätig. Zudem unterstützt er, wo nötig, alle Abteilungen – sei es beim Teilebestellen oder beim Schreiben von Offerten und Rechnungen. Und er ist, das muss jetzt hier an dieser Stelle mal gesagt sein, ein überaus versierter Kart- und Rennfahrer auf Formel- und Tourenwagen: 2008 gewann er einen italienischen Meistertitel in der Formel 4, heute gehts ab und zu noch mit dem Motorrad auf die Rennstrecke.
Kommen wir auf den Betrieb zurück. In Wittenbach – eine 10 000-Einwohner-Stadt nördlich von St. Gallen, an den Flüssen Sitter und Steinach gelegen – unterhält die Auto Schlegel AG zwei Standorte. Der alte an der Industriestrasse wird zurzeit auf Vordermann gebracht, bekommt eine moderne Infrastruktur und eine Lackierkabine mit Mischraum. Der Neubau an der Hofstetstrasse beherbergt den Fahrzeughandel mit Verkauf, Ankauf und Bewertung, zudem nehmen fünf Mechaniker sämtliche Reparaturen und die Aufbereitung an Fahrzeugen aller Marken vor. Auch werden die Autos hier zerlegt und für Lackier- und Spenglerarbeiten vorbereitet. Im oberen Stock befindet sich die Annahme für Kunden, eine Lounge mit Küche und Getränkeangebot sowie der Verkauf von Neu- und Occasionswagen.
Auf die Schwerpunkte in der Carrosserieabteilung mit ihren sechs Lackierern und den beiden Spenglern angesprochen, hat Patrick Cicchiello umgehend eine Antwort parat: «Wir sind wirklich stark auf ganzheitliche Reparaturen, weil wir auch mechanische Dienstleistungen anbieten und zwei Autodiagnostiker beschäftigen», sagt er. «Zudem haben wir uns auf Karbon-Reparaturen spezialisiert, was hier in der Ostschweiz niemand sonst anbieten kann.» Gleichzeitig werden diese Mitarbeiter, wie alle anderen inklusive der drei Lehrlinge auch, hinsichtlich Weiterbildung unterstützt. Ob es sich dabei um Fachleute aus dem Marketing, der Werkstatt oder ums Thema «Umgang mit Kunden handelt», spielt keine Rolle – Hauptsache, die Förderprogramme werden genutzt.
Konkrete Erwartungen ans Netzwerk hat Patrick Cicchiello noch keine. Allerdings hegt er die Hoffnung, dass er und alle anderen Mitglieder von CFS gemeinsam als Einheit auftreten und somit noch attraktiver für Grosskunden werden können. Und wie fest brennt ihm, im Hinblick auf die Meetings mit den anderen Netzwerkmitgliedern, das Thema Elektromobilität unter den Nägeln? «Wir haben zwar bereits Mitarbeiter an entsprechende Schulungen geschickt, doch so richtig in Fahrt gekommen sind die Stromer bei uns noch nicht», sagt er. Dafür steht «Reparieren statt ersetzen» im Fokus, will der Firmenchef glasklar festgehalten haben. Eine Methode, ohne die heute im Grundsatz kein Betrieb, der etwas auf sich hält, auskommen will.